Tintenblut
Cornelia Funke
Language: German
Pages: 443
ISBN: 3791504673
Format: PDF / Kindle (mobi) / ePub
Eigentlich könnte alles so friedlich sein. Doch der Zauber von "Tintenherz" lässt Meggie nicht los. Und eines Tages ist es so weit: Gemeinsam mit Farid geht Meggie in die Tintenwelt, denn sie will den Weglosen Wald sehen, den Speckfürsten, den Schönen Cosimo, den Schwarzen Prinzen und seine Bären. Sie möchte die Feen treffen und natürlich Fenoglio, der sie später zurückschreiben soll. Vor allem aber will sie Staubfinger warnen, denn auch der grausame Basta ist nicht weit.
Note: Retail Quality
sich zu ihr auf das Fensterbrett. Meggie nannte ihre Mutter stets beim Vornamen, vielleicht, weil sie zehn Jahre lang keine Mutter gehabt hatte, vielleicht aber auch aus demselben unerfindlichen Grund, aus dem ihr Vater für sie immer nur Mo gewesen war. Meggie erkannte das Notizbuch sofort, das Resa ihr in den Schoß legte. Es war dasselbe, das Mo ihr fortgenommen hatte. »Es lag vor deiner Tür«, sagten die Hände ihrer Mutter. Meggie strich über den gemusterten Einband. Mo hatte es also
Schlitzer. Ja, stimmt, den hatte er auch erfunden. In Fenoglios Magen machte sich Übelkeit breit, als er daran dachte, warum er ihn so getauft hatte. »Nun sag schon, Alter!« Basta beugte sich so tief über ihn, dass sein Pfefferminzatem ihm übers Gesicht strich. »Wo ist das Mädchen? Wenn du es uns verrätst, lassen wir dich vielleicht noch eine Weile am Leben und schicken erst mal die Kleine ihrem Vater nach. Bestimmt hat sie schon Sehnsucht nach ihm. Die beiden waren doch so vernarrt ineinander.
»Was ist mit den anderen?« »Vier Wachen vor dem Stall, noch mal vier, die der Brandfuchs nur für Zauberzunge abgestellt hat, und bestimmt zehn weitere, die die übrigen Gefangenen bewachen. Unwahrscheinlich, dass wir die alle ablenken können, schon gar nicht lange genug, um Verwundete und Krüppel in Sicherheit zu bringen.« »Zauberzunge?« »Ja. Der Mann, den sie bei euch gesucht haben. Wie nennst du ihn?« Ein Schloss sprang auf. Der Bär brummte. Vielleicht machte ihn Schleicher unruhig. Besser,
stets aufs Neue, fast noch mehr als für seine Kunstfertigkeit mit dem Feuer. Langsam, ganz langsam zog Basta sein Messer aus dem Gürtel. Staubfinger mochte keine Messer. Seins steckte meist im Rucksack, und der lehnte draußen an der Mauer. Wie oft hatte Farid ihn schon gebeten, es am Gürtel zu tragen, aber nein, er wollte nichts davon hören! »Geschwätzig, so, so.« Basta betrachtete sein Spiegelbild in der blanken Messerklinge. »Ja, das kann man von dir nicht behaupten. Aber weißt du was? Weil
glauben.« Ein Raunen lief durch die Menge. Staubfinger spähte über die Köpfe und sah, wie Farid mit hochrotem Kopf den Applaus entgegennahm. Der Sohn der Hässlichen klatschte so heftig, dass er fast aus seinem Sessel fiel. Farid aber suchte in der Menge nach Staubfingers Gesicht. Er lächelte dem Jungen zu – und spürte, wie der Prinz ihn nachdenklich ansah. »Der Junge gehört also wirklich zu dir?«, sagte er. »Nein, keine Sorge, ich stell dir keine weiteren Fragen. Ich weiß, du liebst es, deine