Die Sturmjäger von Aradon - Feenlicht: Band 1
Jenny-Mai Nuyen
Language: German
Pages: 245
ISBN: B004OVEXZE
Format: PDF / Kindle (mobi) / ePub
Die rebellische Sturmjägerin Hel im Kampf gegen die Magiergilde
Dank ihrer Magie gebieten die Menschen von Aradon über das Zwergenvolk, die Trolle und die Feen. Doch nun hat das Alte Volk, einst Herrscher über die gesamte Erde, fünf Dämonen auserwählt, um Aradon zu unterwerfen. Damit scheint der Untergang der Menschheit besiegelt. Allein die junge Sturmjägerin Hel kann die Auserwählten jetzt noch aufhalten. Bis einer der Dämonen ihr das Leben rettet und Hel vor eine schreckliche Entscheidung stellt: zwischen dem Hass auf ihren Feind und ihrer Liebe zu ihm ...
gegen einen moosbewachsenen Fels. Die Erde bebte, als der Baum fiel. Die Zweige peitschten durcheinander wie dunkle Flammen und zerfielen zu Staub. Ehe Hel nach Luft japsen konnte, war Mercurin in die grauen Wolken eingetaucht. Wieder strahlte Lirium auf. Ein heller Schrei ertönte, erst schmerzvoll, dann rasend vor Zorn. Hel sah, wie Mercurin in die Knie sackte. Windböen zerrten an ihm. Er streckte die Hände aus. Das Mädchen wirbelte herum, überschlug sich wie ein Stofffetzen im Sturm. Dann
gefunden.« Ihre Hand berührte seine Stirn. Sie war warm und trocken, voller Schwielen vom Kämpfen mit dem Schwert. »Wir sind in Naruhl. Du wirst unsere Familie kennenlernen. Doch ruhe aus, so lange du willst. Nach der langen Verirrung, was sind schon ein paar Nächte?« Ihre Hand glitt fort und sie wandte sich zum Gehen. »Ich bin nicht wegen dir hier.« Sie blieb stehen. Langsam drehte sie sich zu ihm um, ihre Miene zeigte weder Überraschung noch Enttäuschung. »Ich habe nicht geglaubt, dass es
Verstehst du?« Hel schluckte trocken. »Und was sollen wir tun?« Er blickte wieder aus dem Fenster. Der Regen war stärker geworden und floss ruhelos über das Glas. »Zuerst einmal müssen wir uns besprechen. Die Magierschaft, meine ich«, murmelte er. »Und ich muss in die Bibliothek. Weiterrecherchieren. Aber es wird darauf hinauslaufen, dass wir den Isen finden müssen, der nun ein Totenlicht trägt. Das ist das Wichtigste. Und darum weihe ich dich in alles ein.« Er senkte den Kopf und seufzte
lange, geschwungene Pfeife unter die Nase. Süßer Nelkenrauch umwaberte sie. »Hallo, mein Hübscher, möchtest du mal ziehen? Das macht aber einen Kuss, und den nächsten Kuss musst du mit was anderem bezahlen, ja?« Hel zog den Jungen weg. Auf ihren hohen Schuhen war die Zwergin so groß wie Hel und warf ihr einen garstigen Blick zu – als sie ihr Auge sah, rief sie »Iiiihh!« und trippelte kieksend davon. Mit Wut im Bauch und gesenktem Gesicht schob Hel sich weiter durch das Gedränge. Auf einem
her, sondern hinter seinen Kräften. Sie wollte sie selbst besitzen. Karat sah die Spur, die der Dämon hinterlassen hatte: Ein Pfad verdorrter Gräser verlor sich schüchtern im Wald wie die Haarlocke eines Mädchens. Karat ging ihm nach. Nicht zum ersten Mal malte er sich aus, wie er dem Dämon begegnen würde. Er hatte längst beschlossen, dass er nicht gleich versuchen würde, ihn zu töten – das wäre töricht. Stattdessen wollte er ihn beobachten, so lange er konnte. Seine Magie ergründen. Und wenn